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Amiga Magazin: Amiga-CD 1996 March
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Amiga-CD 1996 #3.iso
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1996-01-19
|
8KB
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162 lines
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MUI - MagicUserInterface
Version 3.1
(c) Copyright 1993-95, Stefan Stuntz
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MUI ist ein objektorientiertes System zum Erstellen und Verwalten von
grafischen Benutzeroberflächen. Vom Standpunkt eines Programmierers aus
gesehen spart man mit MUI viel Zeit und Arbeit. Es ist nicht nötig, an
sonst so komplizierte Dinge wie Font-Sensitivität oder Window-Resizing
auch nur einen Gedanken zu verschwenden.
Auf der anderen Seite hat man als Benutzer einer auf MUI basierenden
Applikation die Möglichkeit, nahezu jedes Pixel der Oberfläche an seinen
ganz persönlichen Geschmack anzupassen.
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Sofern in der Dokumentation nicht anders festgelegt, darf dieses
Programmpaket nicht ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des
Copyright-Inhabers weitergegeben werden. Weitere Informationen zu
Copyrights und Lizenzen finden sich in der Dokumentation im Verzeichnis
"Docs".
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Tips
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Um einen Ausgleich zwischen Flexibilität und Resourcenverbrauch zu
schaffen, verwendet MUI 3 ein neues Konzept beim Speichermanagement.
Viele Extra-Features, die zum Betrieb von MUI-Applikationen nicht
unbedingt benoetigt werden, sind bei MUI 3 in externe Libraries
ausgelagert worden. Die meisten dieser Libraries werden bei den
Default-Einstellungen von MUI gar nicht erst geladen, dadurch reduziert
sich die Gesamtspeicherbelastung erheblich. MUI passt sich im Resourcen-
verbrauch sozusagen an die momentane Konfiguration an.
Die Geschwindigkeit gegenüber älteren Versionen konnte erheblich
gesteigert werden, dabei fällt die Beschleunigung umso mehr ins Gewicht,
je langsamer der verwendete Rechner ist. Insbesondere das Zeichnen der
Oberflächenelemente erfuhr auf ECS/AGA Amigas eine deutlich spürbare
Verbesserung. Auch wenn man einen 7 MHz Rechner noch immer nicht als
optimale MUI Plattform bezeichnen kann, ist MUI 3 gegenüber alten
Versionen doch erheblich flüssiger zu benutzen.
Das von vielen als unübersichtlich und kompliziert empfundene alte
Voreinsteller-Programm wurde vollständig ersetzt. Im neuen System sind
alle Einstellmöglichkeiten übersichtlich nach Themen gegliedert
zusammengefaßt. Außerdem bietet es die Möglichkeit, programmspezifische
Einstellungen direkt von der entsprechenden Applikation aus zu
verändern, ohne dazu erst das Voreinsteller-Programm starten zu müssen.
Im Zuge der Neustrukturierung sind nun auch früher relativ unkomfortabel
zu bedienende Features wie etwa das Sichern von Fensterpositionen
wesentlich eleganter gelöst.
Die Verwaltung von Public-Screens wurde vom Voreinsteller-Programm
getrennt und dem neuen, leistungsfähigen MUI Programm "PSI" (Public
Screen Inspector) übertragen. PSI ist wesentlich einfacher zu bedienen
und bietet einige neue Möglichkeiten bei der Screen-Gestaltung. PSI kann
zudem völlig unabhängig auch als Screen-Manager für nicht-MUI-Programme
verwendet werden.
Die mitgelieferten Programme (Voreinsteller, PSI) profitieren außerdem
von neu eingeführten Programmiertechniken, die ein weitgehend
dynamisches Erzeugen von Oberflächen gestatten. Für den Benutzer
bedeutet das eine wesentlich geringere Wartezeit beim Starten von
Applikationen. Zudem finden fast alle der neuen Features von MUI 3 wie
Drag&Drop, Popup Menüs oder Bubble-Help intensive Verwendung. Diese
äußert nützlichen Eigenschaften einer Benutzeroberfläche, die unter
anderen Betriebssystemen längst zum Standard gehören, werden damit
endlich auch für Amiga-Anwender verfügbar.
Natürlich bleibt MUI 3 trotz aller Erweiterungen und Verbesserungen
vollständig kompatibel, alle alten MUI Programme funktionieren nicht nur
einfach weiter, sondern profitieren automatisch vom neuen
Preferences-System und der verbesserten Geschwindigkeit. Voraussichtlich
werden allerdings neu geschriebene MUI Programme bzw. Updates von
älteren Versionen bald MUI 3 voraussetzen, um noch mehr Komfort bieten
zu können.
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Einige kurze Bedienungshinweise
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Applikationsspezifische Preferences:
Im Gegensatz zum alten MUI kann man beim neuen Preferences-Programm
nicht mehr festlegen, auf welche Applikation sich die gerade getroffenen
Einstellungen beziehen. Das Voreinsteller-Programm MUI verändert immer
nur die globalen Settings. Um eine Applikation lokal zu konfigurieren,
geht man wie folgt vor:
Zunächst sollte im globalen Voreinsteller auf der "Fenster"-Seite
entweder das Popup-Gadget (nach unten gerichtetes Dreieck) oder das
MUI-Gadget (stilisiertes MUI-Logo) angeschaltet und gespeichert werden
werden. Fortan bietet jede MUI-Applikation in ihren Fenstern diese
Gadgets an. Durch anklicken kann man dann aus der laufenden
MUI-Applikation heraus ein Voreinsteller-Fenster öffnen. Alle hier
getroffenen Einstellungen sind dann lokal für das entsprechende
Programm. Mit und für MUI 3 entwickelte Programme (zB IBrowse oder
AmIrc) bieten auch einen "Settings/MUI..." Menüpunkt an.
Popup Menüs:
MUI Prefs arbeitet mit objekt-spezifischen Popup-Menüs. Je nach der
momentanen Position der Maus im Fenster öffnet sich bei einem Druck auf
die rechte Maustaste ein Edit-Menü mit den bekannten Punkten Defaults,
Last Saved und Restore. Befand sich die Maus direkt über einem Gadget,
wirken diese Aktionen nur auf das einzelne Gadget. Befand sich die Maus
irgendwo zwischen den Gadgets auf einer Seite, wirken die Aktionen auf
die ganze Seite. Befand sich die Maus auf dem Listview wo alle Seiten
angezeigt werden, dann sind alle Einstellungen betroffen. An allen
anderen Stellen (zB in der Fenstertitelzeile) wird das Default-Menü des
Fensters angezeigt. Die Bedienungsqualität von Popup-Menus läßt sich
durch den Einsatz von PD Utilities wie MagicMenu erheblich steigern und
wird auch in der Endversion von MUI 3 nochmals verbessert werden.
Popup-Fenster:
Viele Einstellungen in MUI Prefs werden mit Popup-Fenstern erledigt.
Immer dann, wenn ein Image, eine Farbe oder ein Rahmen zu konfigurieren
ist, öffnet sich nach anlicken des entsprechenden Feldes ein
Popup-Fenster mit den Optionen für dieses Gadget.
Drag & Drop:
Mit Drag & Drop lassen sich bequem Images einstellen. So kann man etwa
auf der Scrollbar-Seite den Pfeil nach oben ganz normal durch anklicken
konfigurieren und ihn dann mittels D&D auf die anderen vier Pfeile
kopieren. Diese öffnen dann beim Anklicken den Image-Tree bereits an der
richtigen Position.
Help Bubbles:
Wenn man mit dem Mauszeiger eine zeitlang über einem Gadget
stehenbleibt, erscheint eine Sprechblase mit einem Hilfetext. So kann
man sich auch ohne externe Dokumentation über die Funktionsweise aller
Gadgets informieren.
Grafikkarten:
MUI 3 unterstützt selbstverständlich alle gängigen Grafikkarten mit
korrekt programmierter Intuition Emulation. Allerdings nutzt MUI einige
grafische Funktionen des Betriebssystems (z.B. Maskieren) viel
intensiver als andere Applikationen, deswegen kommen Fehler in der
Emulation der Grafikkarte eher zur Geltung. MUI ist speziell für die
Verwendung mit der Cybergraphics Software optimiert, für beste
Ergebnisse wird aber mindestens die Version 40.63 der cybergraphics
software benötigt. Diese sollte etwa zeitgleich mit MUI 3 erscheinen.
Ältere Versionen führen eventuell zu Darstellungsfehlern bei Drag&Drop
oder Help-Bubbles.
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